09.05.2025
Morgensonne auf dem Bayrischen Maigrün, die zusammen mit den hübschen, großzügig über den Himmel verteilten Frühlingswolken einen Tag anbrechen lässt, der sehr vielversprechend beginnt. Vielversprechend im Sinne von Fernweh, der nicht verzweifelt Abhilfe gesucht und gefunden werden muss, sondern in Sinne einer Fernweh, die daran erinnert, dass das Grün vor meiner Nase womöglich grüner und schöner ist, als das der Ferne. Die Tristesse der letzten, kalten Regentage wandelt sich im Strahlen dieser Sonne in ein Süd-Europäisches Savoir-Vivre, begleitet von der hypnotischen Leichtigkeit der wehenden Birkenblätter. Es ist noch immer kühl, aber die Wettervorhersage kündigt Sonne an, soweit der Bildschirm meines Smartphones sich nach unten scrollen lässt und ich nähre die süße Illusion weiter, dass die Ferne, trotz ihres deutlich erklingenden Rufes, in echter Konkurrenz steht mit meiner heutigen Morgensonne und der Wettervorhersage für die kommenden Tage.
08.05.2025
Manchmal stell' ich mir vor wie es ist der Iceman zu sein - Wim Hof. Ich versuche mit Haut und Haar und mit jedem Kubikzentimeter meines Körpers nachzuempfinden wie es sich anfühlt immer und immer wieder in kaltes Wasser zu steigen und jeden Tag mehrmals kalt zu duschen - jahrzehntelang!
Wenn ich morgens aus der Frische und manchmal auch aus der Kälte nach dem Joggen nach Hause komme und dann in die Dusche steige, bin ich einfach nur Warmduscher, mit jeder Zelle meines Körpers. Ich geniesse es in vollen Zügen und dann stelle ich mir vor, ob Wim Hof nicht doch manchmal, ganz heimlich in eine warme Dusche steigt und lang und ausgiebig die Wärme des Wassers bis Tief in seinen Körper hinein durchdringen lässt und sich entspannt von der ganzen Kälte, die er so tapfer und aufopfernd, beispielhaft und wirklich gut gemeint, seit so vielen Jahren über sich ergehen lässt.
08.05.2025
Klar - komme ich mit mir selbst - klar. Die Klarheit der Notwendigkeit dieses Umstandes, um sich im Klaren darüber zu sein, was von Bedeutung und Wichtigkeit ist, ist aber keineswegs so einfach getan wie gesagt. Klarkommen mit sich selbst, geht nicht immer und kann auch nicht immer gehen, aber es hilft, so nah wie möglich bei sich zu sein, um nicht verloren zu gehen im Zerren der Welten, im ewigen Mechanismus des Auf- und Abbaus des All-Einen.
Es ist das was es ist: Klarheit und die hilft bekanntlich gegen Trübung;-)
08.05.2025
Ich war in jedem Feuer, das sich mir geboten hat. Sich mitten in sein Feuer zu stellen ist wichtig, weil man sich danach nicht mehr verbrennt, an dieser Art Feuer, doch nach so vielen Feuern hab' ich festgestellt, dass nicht jedes Feuer sein muss. Ich dachte, dass man es irgendwann mal durch hat, aber es kommt immer wieder ein Neues. Also Feuer hin oder her, zwischendurch ist auch mal Pause - Feuerpause:-)
06.05.2025
Den Tag gut verbracht - sinnvoll. Mit Arbeit?!X Vielleicht!?X Mit Liegen?!X Auch OK!?X Da das Nichtstun nicht existiert verbringt man den Tag immer mit irgendetwas. Ich habe den Tag mit einem Kater verbracht - müde und schläfrig, ruhig und abgeschieden, vollkommen abseits des Alltags der Welt.
Zwei fast grüne Augen und eine Schwärze durch und durch. Oben unterm Dach in der Frische des gekippten Fensters. Und der Tag?!X Ein wirklich guter Tag.
03.05.2025
Ich war für einen Tag, vielleicht sogar nur für einen vollen Abend verliebt in eine Frau, die ich nicht mal kenne. Ein Zauber und eine Welle voller Melodien und Rhythmen. Etwas Mystik und viel, sehr viel Träumerei. Ich hab' mich einfach hingegeben wie ein kleiner Junge, der entdeckt, dass er verliebt sein kann und es insgeheim, ganz allein für sich genießt zu empfinden. Ich war schon sehr lange nicht mehr verliebt und dachte, dass ich es gar nicht mehr sein mag. Und dann hab' ich es einfach hineingelassen und es war anders als das letzte Mal, anders als jedes letzte Mal. Schön war's und ich muss zugeben, dass ein ganz, ganz leiser Rest davon sehr tief in mir zum Verweilen geblieben ist. Dieser Rest hat sich wie ein sanfter Schimmer über die Meditation meines Alltagsfließens gelegt, unaufdringlich und schamhaft, doch aromatisch und wenn gewollt auch romantisch im romantischsten Sinne, den ich mir vorstellen kann.
03.05.2025
Du siehst ja gar nicht so fertig aus! Ganz im Gegenteil, dein Spiegelbild zeigt ein passables Gesicht und eine fast vital anmutende - Spannung. Ich bin überrascht. Ich bin - das eigentlich nicht, aber so ist's besser. So kann man sich blicken lassen und sogar die Einbildung nähren, dass ich mich vielleicht sogar irre. Dass man seinen Zustand von außen nach innen betrachten und vor allem bewerten sollte?!X
Von Außen nach Innen, zumindest jetzt grade die bessere, ja sogar die cleverere Wahl. Zwar nicht meine Überzeugung, aber ein bisschen gutes Makeup, etwas Puder auf dem zerknautschten Selbstbild, voller morgendlicher Trägheit und müden "Unwillseins".
01.05.2025
Nicht die Suche danach, sondern sein Schutz, seine Bewahrung. Was auch immer wer auch immer sucht - das Eine, das Einzige, das was es zu suchen gilt, ist ein Mythos, der jedes Mal an seine Grenzen stößt, sobald sich die Welt einen Augenblick weiter bewegt hat.
Die Ruhe im Geist - vergebens. Die Erleuchtung - geschenkt. Der Friede - kein Problem ihn zu finden, ihn jedoch zu schützen - eine lebenslange Anstrengung. Nicht das Suchen und Finden, sondern das Bewahren - ähnlich wie die Balance, so ist auch der Frieden - nicht einfach so vorhanden. Beide werden erzeugt und kosten viel Kraft. Man kann sich nicht einfach so auf einem Drahtseil halten und den Frieden, den man gefunden hat, den kann man auch nicht einfach so leben, weil, ja weil es ihn einfach nicht gibt - naturbedingt!
Im großen Miteinander Allens mit Allem herrscht das ewige Treiben der Dinge und Wesen und ob willentlich oder rein zufällig, Schäden jeglicher Natur sind vorbestimmt. Doch auch damit kann man seinen Frieden machen.
30.04.2025
Rosa Luft. Auf meiner linken Hand das Rosa des Atems, der mich umgibt. Nur für ein paar Momente haucht das abendliche Blau des Himmels mich in seinem Rosa an. Ich halte meine Hand hin und ja, ich habe mich nicht getäuscht. Der Himmel, blau, doch sein Atem lässt die Luft rosa schimmern. In der Weite der Felder, bevor die ersten Himmelsfunken sich entzünden und die Frische des Abends mich nachhause schweben lässt, berührt mich dieser seltne Zwischenton, der für ein paar Augenblicke den Raum einnimmt zwischen dem Blau des Himmels und dem kräftigen Orange der Sonne, die hinter dem Horizont verschwindet.
26.04.2025
Im Stillen hat er die Herausforderung angenommen - von Außen ganz unbemerkt. Es ist viel Zeit seitdem vergangen und es ließe sich sogar nicht sagen, dass es stattgefunden hat, wenn die Ergebnisse nicht für sich sprechen würden.
Laut... - ...los und ohne viel darüber nachzudenken, einfach weil er so war.
Laut... - ...hals und mit viel Aufhebens, viel Dampf und großem Tamtam war das Drumherum damit beschäftigt sich vor sich selbst und der Welt so erfolgreich wie nur irgend möglich darzustellen. Doch als es leise wurde, war da nur noch das Echte, in all ihrer Konsequenz und Einfachheit.
26.04.2025
Ich seh' dem Gras tatsächlich beim Wachsen zu, jeden Tag, mehrmals. Und auch den Bäumen wie ihre Blätter sprießen, die sich dann wie Unterwasserpflanzenzöpfe im unsichtbaren Fluss des Windes wiegen. Man könnte meinen ich sei doof, oder hätte sonst nichts zu tun. Tatsächlich aber ist das eine Freude. Ich brauche gar nicht zu erwähnen, dass es zudem sinnvoller ist alls alle paar Sekunden auf dem Handy doom-zu-scrollen, doch irgendwie ist dieser Vergleich an dieser Stelle doch von Bedeutung.
Zeit verrinnt nicht. Zeit verschwindet nicht. Zeit passiert vor den eigenen Augen. Zeit-Verschwendung... - ...hmm...
Der Zeit ist es egal was du mit ihr machst und nicht jeder Augenblick muss in seiner vollsten Pracht wahrgenommen werden. Doch da tut sich was und zwar die ganze Zeit:-)
24.04.2025
...und dann ist das System tatsächlich zusammengebrochen. Von einem Tag auf den anderen war die alte Welt nicht mehr - es gab kein zurück. Die alten Zwänge waren weg... - ...und auch die, die den Zwang umgesetzt hatten waren irgendwie außer Kraft gesetzt - machtlos, ja machtlos. Und selbst die, die diesen Wechsel am meisten herbeigesehnt und am meisten dafür etwas getan hatten, waren erstmal wie gelähmt, konnten nichts damit anfangen auf den ersten Blick.
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis man verstanden hat, dass jetzt alles ganz anders läuft, oder besser gesagt, dass es nicht mehr so läuft wie vorher.
Da stehst du erstmal und fühlst, dass du zwar alles dafür gegeben, aber selbst wohl nicht mehr dran geglaubt hast, dass es doch noch passieren könnte.
Ruhe - in den Köpfen. Ruhe im Herzen und Hast, jetzt ganz schnell sich im Neuen zurechtzufinden, nichts zu verpassen, keinen groben Fehler zu machen und jeden Millimeter dieses neuen Seins zu belegen und zu besetzen, damit es bloß nicht wieder so wird wie vorher...
06.04.2025
Wie ein kleines, sanftes Erdbeben - und auch nur auf der Fensterbank. Jedes Mal ein klein bisschen anders als das Mal zuvor. So unmerklich, dass wenn man mit dem Rücken zum Fenster steht oder sitzt, es etwas Anderes, Vernachlässigbares sein könnte. Doch jedes Mal sind es sie, seine sanften Pfoten, die federleicht ein kaum hörbares Geräusch auslösen, das sich wie ein sanftes Erdbeben auf der Fensterbank anfühlt.
03.04.2025
Der Körper, jeder Körper - ein mit seiner Umwelt verbundenes, sich selbst zu erhalten strebendes System aus Physis und Geist - ein Wesen!
Des Kosmos - die Gesamtheit Allens, eine Weltordnung aller Wesen, Energien, Materien und Weiten - das All-Eine! Auch ein sich selbst regulierendes System allen darin Enthaltenen, das mit allem darin Enthaltenen ständig und auf ewig interagiert - ein Gesamtorganismus wie ein Körper, wie alle Körper, Geister und Wesen.
Kein Teil des Systems sein zu wollen, so unmöglich das grundsätzlich auch sein mag unter den gegebenen Umständen - ein Ausdruck von Unzufriedenheit mit seinem Platz in dieser Weltenordnung. Ausstieg unmöglich - Punkt.
Ja, ich bin unzufrieden, und nein, der Ausstieg ist unmöglich. Ja, es tut weh Dinge so zu ändern, dass die Ordnung ein bisschen so wird wie es mir guttut, und nein, einen anderen Weg als diesen gibt es nicht...
22.02.2025
Etwas Grips und das Herz am rechten Fleck und schon bist du ein geeigneter Kandidat dafür, dich als Versager zu fühlen. Eine kaputte Seele, die braucht es, damit das Spiel funktioniert, der Hase läuft und der Rubel rollt, denn die Wahrheit macht nicht frei, sie macht besorgt, nervös und ist anstrengend. Die Lüge macht frei! Die Lüge lässt dich die Wahrheit vergessen und wenn du es nicht schaffst dich selbst zu belügen, dann gibt es ein riesiges Angebot an Hilfsmitteln.
15.02.2025
Vielleicht bin ich doch schneller als ich denke und als es sich für mich anfühlt?!X es fühlt sich so langsam an, aber von außen betrachtet und ich kann mich nun mal nicht selbst von außen betrachten, also von außen betrachtet sieht das alles vielleicht ganz anders und viel besser aus?!X Die Möglichkeit besteht, vielleicht sogar eine Wahrscheinlichkeit, denn schließlich mache ich es fast jeden Tag und das führt normalerweise immer zu einer Verbesserung.
Gelernt habe ich wie viele andere auch mich kritisch zu betrachten und zu bewerten, lernen tue ich aktuell mich richtig und angemessen zu betrachten und zu bewerten:-)
15.02.2025
Ich pflanze gerne Bäume. Besser gesagt: ich pflanze gerne Baumsamen und gedulde mich dann in der Beobachtung ihres Keimens und Wachsens. Ob's was wird oder nicht?!X Die Natur nimmt sich ihre Zeit und entscheidet ob's was wird.
12.02.2025
"Du hast dich um dein Leben betrogen. Du hast dich um die wichtigsten Dinge im Leben gelogen und dich der Essenz des Lebens nicht ausgesetzt. Du hast also nicht gelebt!"
Es geht der Erde nicht gut, oder vielleicht befindet sie sich gerade an einem Ort im Universum, der ihr nicht guttut, aber Fakt ist, dass so wie es hier zugeht, es nicht gut ist. Es ist wichtig, das zu verstehen und stark zu bleiben, jedoch auch Tatsachen nicht zu verkennen. Zu viel Angst vor dem Leben. Zu viel Schwäche. Zu viel Falschheit. Der Mensch dürfte bloß eines von vielen Resultaten dessen sein, was ihn umgibt und ganz offenbar ist das nicht gut.
Es tut weh so zu leben, aber sich und andere Tag aus, Tag ein zu betrügen heißt, sein Leben noch viel schwerer zu machen, als es ohnehin schon ist. Es wird dich erwischen, so wie es jeden erwischt. Du bist nichts Besonderes. Du bist nichts Besseres. Für dich gilt all das, was für uns alle gilt...
10.02.2025
Leicht ist es, sich für das Starke zu entscheiden - ganz einfach, beinahe unmerklich... Schwer ist es stark zu sein, doch man darf sich nicht beirren lassen. Innen drin ist es nur eine Haltung, bloß eine Entscheidung, ein Hauch, so leicht wie ein Gedanke nur sein kann und um den geht`s. Schwer ist es, wenn du stark bleibst, für den, der dich schwach wissen will und deshalb will er ran an dein Innerstes, deinen Gedanken vom Starksein atomisieren und in alle Winde zerstreuen, damit sich diese Stärke nie wieder zusammensetzen kann, damit es leicht wird, für den, der keinen Widerstand verträgt.
09.02.2025
Vielleicht das größte Wunder der Schöpfung - dass sie sich selbst erschaffen hat. Und das wohl noch Unglaublichere daran, dass sie es dauernd und unaufhaltsam weiter tut. Sie tut es, wir tun es, alles, was in ihr ist, tut es und hat oft damit zu kämpfen, dass es nicht gar so einfach ist zu verstehen, dass es so ist, wie es ist. Es passiert die ganze Zeit vor der eigenen Nase, doch offenbar haben manche Nasen Schwierigkeiten damit, diese Einfachheit zu erkennen, die sie auch noch selbst verrichten. Erschöpft schöpft also die Schöpfung Hoffnung, irgendwann zu verstehen, was sie selbst treibt und so treibt sie sich selbst manches Mal in den Wahnsinn, weil es nicht gar so einfach ist, sich selbst von außen zu betrachten.
05.02.2025
Es muss früh morgens sein, dann, wenn es noch dunkel und kalt ist und wenn du weder aufstehen willst, noch kannst. Weder wach noch die Kraft dazu... Doch wenn ich rausgehe, in die Kälte, springt alles an und ich muss mich nicht mehr bemühen wach zu werden, ich bin es dann. Das Unbehagen wird durch die Bewegung ausgelöscht und die Natur ist nicht mehr feindlich, sondern ein Teil dieses Rituals, das den Tag erschließt und den Schlaf und die Trägheit unweigerlich in Frische und Vitalität verwandelt. Die lange Strecke ist dann nicht mehr lang, sie ist so, als ob sie in mir passiert und nicht da draußen. Der Tag kann kommen. Ich habe ihn leicht gemacht.
04.02.2025
Das Böse will das Gute. Das Gute will das Böse jedoch nicht. Das Böse will nicht gut sein, es trachtet nach dem Guten, bloß. Das Gute ist stark, so stark, dass das Böse es nicht erträgt. Das Böse ist auch stark, doch auf eine ganz andere Weise. Das Böse will nicht gut sein, es will einfach nur das Gute haben und das Gute muss selber wissen, was es will. So leicht ist es sich am Bösen zu orientieren und einfach das Gegenteil davon machen und sein, doch so einfach ist es dann doch nicht. Um das Gute zu sein, muss man in Frieden leben können.
02.02.2025
Das Universum ist ein Lügner und Betrüger. Es liegt in der Natur des Universums, zu lügen und zu betrügen. Es gäbe keine Lüge und keinen Betrug, wenn es nicht ein natürlicher Teil seiner Natur wäre.
„Was sagst Du?!X Nicht das Universum, sondern seine Bewohner seien Lügner und Betrüger?!X" Sind wir also nicht Teil des Universums, seine Bewohner, seine Kreation?!X"
Nein, das Universum ist ein heiliger Ort der Sauberkeit und Gerechtigkeit, der Fusselfreiheit und Makellosigkeit. Was habe ich da bloß angerichtet?!X Ich hätte einfach wegschauen sollen, denn vielleicht wäre es dann wie mit dem Beobachtereffekt beim Doppelspaltexperiment, bei dem ein bestimmter Effekt nur dann auftritt, wenn man genau hinschaut...
26.01.2025
Glaube! Oder glaube eben nicht! Der Glaube glaubt an dich, weil er weiß, dass Wissen geglaubt werden muß. Der Glaube glaubt an jeden, so wie jeder glaubt, dass er etwas weiß. Die Welt kann nicht ohne. Das einzige, das sie leben lässt ist der Glaube. Existieren kann alles auch so, aber leben kann etwas nur, wenn es geglaubt wird. Wer den Glauben also kontrolliert, beherrscht das Leben. Warum also nicht an sich selbst und an seine Träume glauben?!X
Wie alles im Leben kann man es ge- oder mißbrauchen, so auch den Glauben, der ob man will oder nicht, immer da ist. Doch diese große Kraft, die Berge versetzen und all das möglich machen kann, was anfangs vielleicht unglaubhaft daherkommt - diese Kraft, die jedem das Seine sein sollte, darf nicht verschenkt werden, muß standhaft gegen Raub und Mißbrauch verteidigt werden, auch wenn diese Kraft so leicht und nicht wirklich fassbar zu sein scheint.
Des eigenen Glaubens Dirigent, mit allen Finessen und Anstrengungen, gilt es doch diese Kraft sein Eigen werden zu lassen.
24.01.2025
Das erfahrene Krokodil - schwebt, ist träge und wirkt sanft - harmlos! Es ist voller Leben, obwohl es wie ein halbverrotteter Baumstamm dahintreibt. Groß und schwer und wenn es sich doch mal in Bewegung setzt, ist es schnell und kraftvoll. Es verschwendet keine Zeit und keine Energie für irgendwelche Kinkerlitzchen, denn es hat Erfahrung, es hat viel gesehen und viel erlebt. Es kennt die Abkürzungen, daher kennt es seine Hektik zu unterdrücken. Das erfahrene Krokodil muss jedoch nicht zwingend das Ältere sein. In den meisten Fällen ist das Ältere auch das Erfahrenere, doch manchmal täuscht das Alter, denn manches Krokodil lebt vielleicht nicht sein erstes Leben in Schutz der Tümpel, Seen, Flüsse und Wasserlöcher. Vielleicht, aber auch nur vielleicht tut das jüngere Krokodil hektisch, damit es unerfahren wirkt. All die Erinnerungen an all die letzten Leben in all den Tümpeln und Wasserlöchern sind vielleicht noch immer da und helfen nun den Größen- und Altersunterschied auszugleichen. Und so treibt das Leben seine Spielchen wie auch die Krokodile die ihren treiben, während sie so unbemerkt wie möglich in Ufernähe ihr Leben leben.
24.01.2025
...doch frei, denn Freiheit ist nicht die Abwesenheit von Erschwernissen, Hindernissen, Einschränkungen und Auflagen. Frei ist, wer sich nicht aufgibt und wer nicht aufgibt sich zu wehren gegen das was ihn ungerechterweise zu unterdrücken versucht. Frei ist, wer im Inneren an sich festhält und sein Inneres in Äußere zu behaupten ersucht, trotz all derer, die in dir eine Beute sehen, die es für seine Unersättlichkeit zu opfern gilt.
10.01.2025
Zwei ungleiche... - ... ähm, nein, zwei ziemlich gleiche Kräfte, die da aufeinander wirken. Die eine gut, die andre schlecht?!X Kommt immer auf die Perspektive an. Beide sehr gezielt und überzeugt von der eigenen Sache. Beide richten Heil und Unheil an. Beide sind sich sehr ähnlich in ihrer Stärke. Sie stehen sich Stirn an Stirn und sind doch so weit voneinander weg, wie es nur sein kann. Die eine gut, die andre schlecht.
09.01.2025
Ein Widerhall der Natur, eine Naturgewalt ist der Mensch und wenn sie ihm keine Gewalt antut, so tut er nicht selten das, was sie ihn gelehrt hat, schließlich ist er ein Teil von ihr, egal was man dazu denken mag. Mitten aus ihr entsprungen, verkörpern wir vieles, das das Uns-Umgebende und wie das Uns-Umgebende in Erscheinung tritt. Ein ganz natürliches Echo, ein Naturgesetz, nicht mehr und nicht weniger.
Gut, wenn die Welt sich gegen den Menschen verschwört, dann nämlich muss er gar nicht suchen, nach einem triftigen Grund, um sich zusammenzuraufen und beinahe schon reflexartig, alle menschlichen Streitigkeiten beiseite zu legen und sich fürs eigene Wohl, den zerstörerischen Kräften entgegenzustellen und zwar mit aller Kraftanstrengung und Gewalt. Doch wehe, wenn das All-Eine zu lange friedlich und wohlwollend war. Dann, wenn der äußere Druck nachlässt und kleiner wird als der innere, dann erhebt sich der Mensch über die Natur und rückt ihr und sich selbst mit Gewalt auf die Pelle. Im ewigen Yin und Yang geht es gar nicht anders. Ein über die Dauer betrachtet natürliches Gleichgewicht, im Echo des sich immer und immer wiederholenden Kräfteausgleichs, ohne die erhoffte vernünftige Lösung. Theoretisch ja, möglich, doch praktisch nicht ausführbar, nicht so lange die Natur so ist wie sie ist.
05.01.2025
Ein gutes Bild, ein paar gute Gedanken - zu Papier und in Ordnung gebracht und der Tag kann getrost als gelungen betrachtet werden.
Ein müder, ein nichtiger Tag, ohne das Bedürfnis etwas daran ändern zu wollen.
04.01.2025
Erst im Weggehen, im Verabschieden, hab ich sie gesehen: die größte Sonne des Jahres, ironischerweise in der kältesten und dunkelsten Zeit des Jahres. Kurz vorm Abschied noch erwischt, leicht wolkenverhangen, doch im Wissen, dass es die Größte war, die ich dieses Jahr zu sehen bekomme.
03.01.2025
Eine Geburt war das also!... Eine Geburt astronomischen Ausmaßes. Hat keiner vor gewarnt... Hat auch keiner verstanden, sonst hätte ich davon gehört, dass das jemand als Geburt bezeichnet hätte. Ist ziemlich anstrengend einer Geburt beizuwohnen, wenn man noch nie dabei war und wenn auch sonst niemand einen darauf vorbereitet hat. Wie der erste Mensch der Welt, der alles zum ersten Mal erlebt und dann das - eine Geburt! Das war es also. Deshalb war es so anstrengend. Es war keine leichte Geburt und ein Prüfstein für alle und alle mussten teilnehmen, es gab keine Ausnahmen. Hab ich es gut gemacht?!X Ich war nicht nicht übel. Ich wäre viel besser gewesen, wenn ich gewusst hätte, um was es geht, doch es war wohl Teil des Ganzen nicht zu wissen was vor sich geht. Eine richtige Prüfung war es nicht, aber am Ende waren wir alle des anderen Prüfstein...
Sie liegt noch nicht lange zurück. Ein paar Tage erst ist das Neugeborene alt. Es trägt einen Kranz aus einem Sternenstaub-Wirbel um den Kopf herum und ist wohlauf!
31.12.2024
Schon ein kleiner Kratzer genügt und die Seele ist verletzt, auch wenn wir es nicht zugeben wollen.
Ich will es nicht zugeben, doch es ist so, der geringste Kratzer kann so manches Mal ein Thema werden, für den Rest des gesamten Lebens. Gar nicht so schlimm, könnte man meinen, doch wir sind sensibler als uns lieb ist und so verbringen wir viel Zeit damit uns selbst und anderen weißzumachen, dass wir drüber hinweg sind. Sind wir auch, in den meisten Fällen, es ist jedoch bemerkenswert, oft unausgesprochen und wenn ausgesprochen, so leider dann sogar verspottet, dass unsre Seele weniger vertragen möchte, als sie es letztendlich kann.
31.12.2024
...und obwohl das Universum nicht kooperiert, hat die Fragilität des Lebens ihren Platz darin. All der Lebensfeindlichkeit zum Trotz schafft es das Leben sein eigenes Dasein darin zu sichern und es an die nächste Generation weiterzugeben. Ein sich in vielen Dingen dieser Welt widerspiegelndes Paradoxon des Seins und des Nicht-Sein-Dürfens. Und egal ob das Universum kooperiert oder nicht, es birgt das in sich, was es so erfolgreich auszulöschen versucht...
16.12.2024
Früher hielt man sich einen Hund, um Haus und Hof zu bewachen. Heute hält man sich eine KI, um alles Mögliche fernzuhalten, das ins Haus will.
11.12.2024
Moksha - auf ewig mittendrin. Das Überwinden des größten Schweinehundes, den es überhaupt gibt - dem Wunsch nach Erlösung. Nicht eins werden mit der Quelle, sondern sich zu entscheiden eins zu sein mit der Welt und dem ewigen Werden und Vergehen. Man selbst - auf ewig mittendrin...
24.11.2024
Weil nicht nur das Ende zählt, tut der Mensch sich Dinge an, die er am Ende bereut, weil sie ihm zum Nachteil gereichen. Doch weil das Leben nicht nur aus seinem Ende besteht, haut er immer wieder auf die Kacke, denn das Auf-Die-Kacke-Hauen bringt Leben ins Leben.
04.10.2024
Nach zwanzig Jahren Gefängnis, Isolation und überwiegender Einzelhaft war fast nichts mehr da vom alten Ich. Eine kaum greifbare Erinnerung an jemanden, der nach dieser Tortur noch weniger vorhanden war, als die ätherische Substanz eines Gedankens, ein Trugbild, das ebenso auch eine wirre Phantasie hätte sein können. Trotzdem, entschloss er sich für das kaum noch vorhandene alte Ich. Er griff danach und setzte es ganz schnell in sich wieder ein, wie einen Schlussstein, der den gesamten Bogen hält, ihm seine Kraft und Langlebigkeit verleiht. Niemand würde ihm diese zwanzig Jahre Gefängnis, die ihn in einen Halbtoten verwandelt hatten, je anmerken. Mit einem einzigen Wimpernschlag liess er diese Zeit einfach verschwinden und kam heraus als der, der er schon immer gewesen ist.
Die Strafe war abgesessen. So etwas würde ihn nie wieder ereilen. Das war karmisch geregelt. Die Tür fiel hinter ihm zu und nur der Staub spielte sein funkelndes Spiel in den paar Sonnenstrahlen, die sich durch die Gitterstäbe hineingeschlichen hatten und die Zelle in eine etwas hellere Zelle verwandelten.
29.09.2024
"Das Gute ist immer stärker, auch wenn das Böse meist siegt." Es war ein wirklich nachdenklicher Moment, in dem ihm selbst die Aussagekraft dessen, was er gerade geäußert hatte, kaum auffiel. Doch die Stille im Saal verdeutlichte, dass nun ein Postulat im Raum stand, mit dessen Wucht alle was anfangen konnten, obwohl nicht jeder auf Anhieb derselben Ansicht sein würde.
25.09.2024
Das ist echter Herbst. Schwerer, frischer Nebel, über dunklem Grün. Graue Dämmerung und ein sich weit entfernt versteckt haltendes, letztes Licht, das nichts mehr gemein hat mit der Sonne, sondern mehr, viel mehr dem Hauch einer schwindenden Hoffnung auf Wärme gleicht. So muss ein Herbst sein, untrüglich-schwer und hoffnungslos, auf dass der Winter Einzug halte und auch den letzten Hauch verbliebener Hoffnung auf Gnade auslösche, damit die letzte noch vorhandene Barmherzigkeit, die Herzen derer erwärmen kann, die noch so viel Lebenskraft haben, daß sie und ihre Liebsten den nächsten Frühling erleben können.
25.09.2024
Die Stadt erwacht, sobald es dunkel wird und ein leichter Regenschauer ihre Pflastersteine und Gehwege mit feuchten, filmreifen Farbtupfern besprenkelt. Eine kunstvoll verzerrte Spiegelwelt zu Füßen all derer, die diese Bühne nun betreten. Laternen und ein alter, armer Saxophonspieler klingen gemeinsam die Melodie dieser neuen, täglichen Episode an. Ein Gemälde, verfeinert mit dem Olfaktotum des Stadtlebens.
25.09.2024
Hast du schon mal Frösche beobachtet, die in der kleinen mit Regenwasser gefüllten Plastikwanne, die in deinem Garten eingebuddelt ist, leben - zusammen mit deinem Kater, in der Nacht?!X Wenn nicht, dann solltest du das dringend nachholen. Dein Kater freut sich darüber, auch wenn er etwas verwundert sein wird. Der Frosch fühlt sich bestimmt unwohl dabei, doch welch ein Augenblick der ungewöhnlichen Vertrautheit zwischen dir, deinem Kater, der Nacht und dem Garten, zusammen mit dem Frosch und der kleinen Plastikwanne. Es mag nicht nur ungewohnt anmuten, es ist, ein deutlicher Perspektivwechsel, ein Abrücken vom gewohnten Blick aufs eigene Leben. Doch genau dieser Augenblick ist so dermaßen normal, dass er zu Anfang im wahrsten Sinne ver-rückt daherkommt.
08.09.2024
It`s not dark out there. We just can`t see properly. Our eyes are limited, so that we can only guess and imagine what there might be, out there, right in front of our eyes. We think that the night is dark. It is not! The night is darker, but it`s not dark. Blinded by our own eyes, trapped into believing, that the space around us is as dark as we see it, we live in a dark universe, of which we have no clue how bright it might really be...
07.09.2024
Ich hab die Wäsche im Sternenlicht hängen lassen. Sie hat sich vollgesaugt mit der Frische des sternklaren Nachthimmels. Wenn ich sie nun trage, fühlt sie sich anders an und ich fühle mich auch anders. Das Sternenlicht trocknet die Wäsche anders als das Sonnenlicht. Es trocknet sie nicht aus, es trocknet sie mit der Dunkelheit des Firmaments und mit dem Kühl der darüber versprenkelten, kleinen Sternenlichter. Magie, die sich nun in meiner Wäsche breitmacht. Magie in einer solchen Trivialität.
07.09.2024
Man kann nicht aufhören zu existieren, wenn man existiert. Es existiert kein Nichts, es gibt nur die Existenz, bloß in unterschiedlichen Formen. Wenn du existierst, ist das die Garantie dafür, dass du immer existieren wirst. Wenn du nicht existierst, dann wirst du auch nie existieren. Es gibt auch kein Jenseits, es gibt nur das Diesseits. Geist, Materie, was auch immer, existieren auf dieser Seite der Existenz, in der Existenz. Also, das ist doch mal `ne Erkenntnis. Und wenn du das erkannt hast, dann stellt sich die philosophischste Frage aller Fragen gar nicht mehr, nämlich: warum will die Existenz existieren, warum hat sie so eine Angst vor ihrer Nichtexistenz?!X Sie hat keine Angst und sie will auch nicht existieren. Sie existiert und will in diesem Zustand, den sie nicht loswerden kann, einfach nur das Beste für sich, denn sie kann ja nicht aufhören zu sein, daher will sie sein, so gut es eben möglich ist.
Es existiert an einem der Zivilisation unbekannten Ort, ein wunderschöner, unberührter Teich. Sauber und lichtdurchflutet leben alle Wesen darin in einer perfekten Harmonie und Balance. Alles passt zusammen und läuft. Natürliche Gesetze greifen gesetzmäßig ineinander. Neues entsteht, wird und vergeht wieder, nur wissen diejenigen, die sich über den Sinn und die Existenz Gedanken machen von diesem Teich nichts. Ist dieser Teich und alles darin Enthaltene somit sinnlos?!X Vielleicht ist gerade in diesem Teich das Prinzip des Lebens so existent wie sonst nirgends, nur weiss niemand davon! Solche Teiche gibt`s! Und solche Teiche verdeutlichen, dass die Existenz einfach ist, denn in diesem Teich läuft`s.
05.09.2024
...doch der Himmel steht! Ich laufe, der Boden bewegt sich unter meinen Füßen. Ich kann meinen Kopf links und rechts, nach oben und nach unten drehen, aber soweit das Auge reicht, das gesamte Blickfeld, das aus der Weite des Himmels besteht, es rührt sich nicht von der Stelle.
Ein riesiger, unsichtbarer Dom aus sonnenuntergangsdurchfluteter Spätsommerluft, nur am Horizont eine leichte, gezackte Linie, Nadelwälder, die ein paar Hügel bedecken. Doch das alles ist so weit von mir entfernt, dass, egal wie ich meinen Kopf drehe, die Himmelskuppel einfach nur steht!
03.09.2024
Vier einfache Menschen. Zwei Söhne, ihre Mutter und der Vater. Drei eiserne Speere und eine alte, listige Kreatur, einem feisten, großen Wurm gleich, so groß wie ein Wildschwein, so stark wie ein Elefant und so hässlich und fies wie man nur sein kann. Gestellt und reuelos mit den Speeren durchbohrt, mitten durch die vielen Zahnreihen und in seinen Leib. Ein uralter Parasit mit einer Armee an Helfern, Untergebenen und Mitläufern, gegen nur vier einfache Menschen mit klarem Gemüt. Unterschätzt und völlig falsch eingeschätzt. In letzter Instanz tödlich und gerecht. Es dauert noch ein wenig, bis diese Kreatur vollkommen entkräftet ist und aufgibt. Doch die vier halten Wache, denn das Spiel ist vorbei.
25.08.2024
Das war der Gang eines alten Mannes. Eines müden Mannes, denn wenn ein Mann müde ist, ist er alt. Es waren kurze Schritte. Die Fußspitzen recht weit nach außen gespreizt, begleitet von schnellen Armbewegungen. Doch das deutlichste Anzeichen war das bremsende Gefühl seines Torsos. Nein, er hatte keine Wampe, doch sein Bauch fühlte sich wie eine schwere, unbewegliche Mitte an, ein massiver, hölzerner Elefantenfuß, der für seine Beine schwer zu tragen war und dessen Gewicht er versuchte mit hastiger Armwedelei auszugleichen, in der Hoffnung, dass das keiner merkt.
24.08.2024
Er stand vor diesem Tempel in Indien und wusste mit Indien nichts anzufangen. Es war nicht seine Welt. Doch der Guide, der ihn hierhergeführt hatte beteuerte noch immer, dass dies genau die Stätte sei, die ihm zu Ehren errichtet worden war. In seinem letzten Leben habe er vielen Menschen geholfen und deshalb wurde dieser Tempel gebaut. Selbst sein Grab, sein alter Körper seien da drin.
Nun beteten all diese Menschen also den toten Körper eines Geistes an, der sich lebendig in ihrer Nähe befand und keiner merkte etwas. "Das war absurd und gleichzeitig doch auch ein Beweis für die esoterische Blindheit der Betenden", dachte er sich. Ihm war nicht danach diesen Menschen zu helfen, oder tiefer in dieses Thema einzusteigen. Es war einfach eine skurrile Situation, wie eine Wachversion eines Traums im Traum. Eigentlich gab es rein faktisch gesehen gar keinen Unterschied dazu, außer, dass wir Träume für nicht real halten.
22.08.2024
Viele von uns freuen sich auf eine Lebensaufgabe, und dann kommt die Schule, zuvor noch der Kindergarten. Nicht immer führt dies zum Absterben jeglicher Vorfreude auf etwas, das sich wie eine Berufung statt wie ein Job anfühlen könnte. Nicht jeder will das auch; viele fühlen sich wohl in dem, was da ist, aber oft genug bleibt ein bitterer Frust zurück bei denen, die bereit gewesen wären, etwas mit mehr Elan und Hingabe zu machen. Nicht immer ist die Welt und alle anderen schuld am Misslingen der Umsetzung solcher Vorhaben. Doch es ist, so scheint mir, nicht genug Platz, für etwas, das ein bisschen außer der Reihe tanzt und vielleicht gerade deshalb das Potenzial hat das zu sein, was es wirklich braucht. Ich hab meine Zeit jedenfalls abgesessen.
21.08.2024
"Ich hab alles gegeben, hab mein Leben dieser Sache gewidmet und hab mein eigenes Leben in den Schatten gestellt, hab also kein Leben gehabt!... Nur Pflichten und Sorgen - fremder Leute Pflichten und fremder Leute Sorgen." Er sah wirklich bedauernswert und nichtig aus und er war durchdrungen vom Glauben an seine Misere, das war ihm nicht nur anzusehen, seine ganze Erscheinung strahlte diese Haltung deutlich aus. Doch was er nicht wusste, war, dass direkt neben ihm, nicht nur zum Greifen nah, sondern ihn förmlich umschließend, sich die andere Wahrheit und die andere Welt befanden. Die, in der er das Glück hatte, eine so intensive Lebensaufgabe gehabt zu haben, dass die, die ohne irgendeine Mission und sinnvoll erscheinende Aufgabe durchs Leben gegangen waren, alles dafür gegeben hätten, auch nur einen Teil seiner Belastung gehabt zu haben, bloß um wenigstens ein bisschen Sinn in ihrem täglichen Dasein verspüren zu dürfen. Scharf getrennt durch den festen Glauben und die durchaus nachvollziehbaren Folgen seiner Belastungen, blieb es jedoch unsichtbar, das Spiegelbild des Mannes, der so viel bewegt und geschafft hatte. Weg vom Boden, die Augen auf die eigene Augenhöhe, dieser Blick hätte schon genügt, um einen Anfang zu machen...
20.08.2024
Zum ersten Mal hat der Mond mal nicht bös auf mich eingewirkt. Sonst war er immer schwer und nicht gut. Ich nehm mich in Acht vor dem Mond, weil er meiner Meinung nach Leben bringt, aber auch Leben mitnimmt, so zumindest hab ich es im Lauf der Zeit gelernt zu empfinden. Doch diesmal war ich richtig gut drauf, auf- aber nicht überdreht. Was wohl los ist?!X Ob sich was verändert hat?!X
20.08.2024
Alles, was ich mir ausgemalt hatte, dass es passieren würde... Alles, was ich fürchtete, dass es eintritt... Phantasien von Dingen und die Ängste davor... - ...ist alles nicht passiert. Stattdessen sind so viele Sachen passiert, die ich gar nicht hab kommen sehen. Immer wieder ist das so. Immer wieder plane ich meine Ängste und es kommt alles ganz anders.
20.08.2024
Als er sich von seiner Melancholie verabschiedete, merkte er, dass er es wohl richtig angegangen war, denn, und das war das Eigenartige daran, es fiel ihm schwer sich von ihr zu verabschieden. Die Empfindsamkeit dieser Stimmung war ihm ans Herz gewachsen. Er würde etwas aufgeben, das, trotz des Gefühls von Tragik, Bitterkeit und des unausweichlichen Beigeschmacks von Tränen, sein Herz immer wieder erwärmt hatte.
17.08.2024
Die Wahrheit ist, dass es kein Entrinnen gibt. Doch diese Unentrinnbarkeit kann man mitgestalten. Diese Wahrheit war zwar eine echte Einsicht, doch sie betrübte und ermunterte ihn zugleich. Er dachte sich: all die, die das ewige Leben zu erreichen suchen sind dann doch völlig auf dem Holzweg, drehen sich im Kreis, oder noch schlimmer: stehen auf der Stelle und merken nicht, dass sie..., dass sie..., Ihm fehlte das passende Ende zu diesem Gedanken und gleichzeitig wurde ihm unwohl, denn die Angst irgendwann mal zu sterben wurde urplötzlich abgelöst von dem Gedanken, dass es niemals endet...
17.08.2024
Oh, das Paradies, muss dauernd in Schuss gehalten werden, sonst wuchert es aus, zu einem Dschungel. Nichts gegen den Dschungel, es lässt sich trefflich leben im Jungle, doch ein Garten muss gepflegt werden und während man die Natur darin kultiviert, kultiviert man auch sein eigenes Wesen. Wem die Gesetze des Dschungels nicht passen, der muss sich eben den Gesetzen des Paradies unterwerfen, so denn er darin sein möchte.
17.08.2024
Nüchtern, ist das beste Druff, das es gibt. Nüchtern ist der heftigste Rausch - ungefiltert, voll in die Fresse. Jede erdenkliche Droge mildert diesen Rausch ab, macht ihn erträglicher. Nicht jeder verträgt das Nüchternsein. Nüchternsein ist nicht für jeden, deshalb nehmen viele Drogen, um ein bisschen runterzukommen von diesem Trip.
16.08.2024
Sein Schatten, der Schatten seines Kopfes und seines Oberkörpers. Er sah so interessant und ungewohnt aus. Er war kein neugieriger Mensch, doch der Anblick seines eigenen Schattens in dieser Pose machte ihn ungewohnt neugierig. Es war so viel darin zu sehen und zu verstehen. Als sei es der Schatten eines anderen Menschen, den man gut beobachten und von dem man sich in Ruhe ein Bild machen kann. Vieles war ungewohnt klar. Der Schatten selbst war ungewohnt und doch so verständlich.
16.08.2024
Der vermeintlich schöne, gar edle Klang des Ausdrucks "Freier Wille", hat wenig gemein mit dem Gewicht und Potenzial seiner Bedeutung. Der sogenannte Freie Wille ist vielmehr die Möglichkeit und in vielen Fällen sogar die Pflicht, sein Hirn und sein Herz einzuschalten und mehr zu sein, als ein passives Element von Abläufen.
15.08.2024
Manchmal, ist es wichtig, um eine Antwort zu erhalten, nicht die Frage zu stellen, sondern sie gestellt zu bekommen. Huhhh;-)
15.08.2024
...außerdem tut es gut mit sich selbst zurecht zu kommen. Selbstdisziplin, Selbstreflexion, Selbstbewusstsein! Kein Narzissmus, keine Krankhaftigkeit - eine gesunde Haltung zur Welt. "Erkenne Dich selbst!" - ist nicht! Nähere Dich dieser Erkenntnis an - ja, ist drin!
15.08.2024
Keine Sorge, wir alle leben, die Guten, die Bösen, die Lebensfrohen und die Lebensmüden. Alle leben wir auf die ein oder andere Weise, und wir alle versuchen es. Es gibt niemanden unter den Lebenden, der nicht lebt, und wenn man jemandem den Vorwurf macht, er würde nicht leben, dann meint man etwas Bestimmtes. Man meint eine passive, oder schlimmstenfalls eine destruktive Lebensart. Doch wer lebt, lebt. Was er mit dem Leben anstellt, kann bisweilen aus der Sicht anderer nicht immer lebenswert erscheinen. Tote unter den Lebenden, gibt es jedoch nicht...
13.08.2024
Gelbe Rinde, obwohl sie eigentlich grün ist. Gelbe Blätter... So etwas muss man gesehen und das Gesehene einfach zugelassen haben. Einfach in sich hineingelassen haben, ohne sich bei dem Betrachten dieses Schauspiels gedacht zu haben, dass die Rinde eigentlich grün ist. Ja, sie ist grün, aber eben war sie gelb. Dieses Gelb überhaupt zu bemerken, ist durchaus eine Leistung für sich, denn nun ja, eigentlich ist die Rinde ja grün, genau wie die Blätter.
12.08.2024
Durchs Leben gemogelt?!X Nein - ganz klar nein! Durch das Konstrukt der menschlichen Kultur?!X Ja - auf jeden Fall. Durchs Menschsein?!X Oh nein - alles versucht, was geht. Und?!X Ja... - ...am vorläufigen Ende kann das Fazit durchaus lauten: es ist anstrengend.
10.08.2024
Das Dauernd-Gute. Ja... - ...nett, edel und wichtig. Das sich Gegenseitig-Bedingende, ein Naturprinzip. Je mehr Gutes, desto mehr... - ...Gegenteiliges. Nicht immer verhält es sich so streng proportional, auch wenn es manchmal so erscheint. Und was ist gut?!X Unstreitbar gibt es Gutes. Was es aber nicht gibt, ist, dass es nur das eine bzw. nur das andere gibt. Am Ende gibt es nichts Gutes, außer man tut es.
08.08.2024
Dieser eine Stern, der mindestens dreimal pro Sekunde seine Farbe wechselt und immerzu, ununterbrochen funkelt in Rot, Orange, Blau und Grün. Ihr kennt ihn bestimmt! Jeder kennt ihn, und es gibt eine Unmenge Theorien zu seinem Funkeln, doch ich glaub` keine davon. Und wenn dann noch eine Sternschnuppe genau durch mein Blickfeld rast, als ich mir dieses Funkeln anschaue, was tatsächlich gerade in echt passiert ist, dann bleibt das nächtliche Firmament doch das Wunder, das es vorgibt zu sein - zumindest ein wenig davon.
08.08.2024
Mit einer Brust, randvoll mit Sorgen schloss er seine Augen und entglitt. Ja, es hätte Gott weiß was passieren können - eines der Kinder hätte sich selbst oder einem anderen Kind was tun können. Jemand Fremdes hätte den eingespielten Tag durcheinander bringen und ins Chaos stürzen können. Ein Unfall, ein Vorfall, etwas richtig, richtig Ernstes... Es war ihm nicht egal. Er hätte gegen die Müdigkeit auch noch durchaus ankämpfen können, wie schon eine Million Mal davor. Es war einfach an der Zeit, die Augen für einige Momente zu schließen, einzuschlafen, die Ruhe siegen zu lassen, um mit dem anderen Teil der Welt Frieden zu schließen...
07.08.2024
Abgetaucht ins Raw der geistigen Dynamik. Aufgetaucht mit dem Wunsch auf Dinge, schöne Dinge und auf Sachen, schöne Dinge und schöne Sachen, die man anfassen und an denen man sich erfreuen kann, die man gerne als seins betrachtet, weil sie einem Freude bringen.
Wer`s nicht braucht - fein. Wer es aber mag?!X Ein Materialist - im negativsten Sinne?!X Ein Verräter des Geistigen?!X Ein Kätzer?!X
Kompliment an die, die sich das Konzept des Immateriellen in einer Welt, die nur zum Teil aus Geist besteht, ausgedacht und all denen übergestülpt haben, von denen sie materiell zu profitieren versuchen.
Lust auf Dinge?!X Lust auf Sachen?!X Macht Lust auf Leben!
05.08.2024
In vielen Fällen bräuchte es bloß eine Änderung der Einstellung zu dem, was es bereits gibt, und schon könnte das, was ist, im Prinzip bleiben und somit auch den Nutzen verbreiten, den es potentiell birgt. Und ja, im Prinzip wird es auch so gemacht, nur das, mit dem Nutzen ist so eine Sache, denn der wird gerne für sich und nur für sich beansprucht. Doch genau darin liegt die Kunst mit der Einstellung zu den Dingen...
05.08.2024
Und der listige Mönch sagte: "Wenn du wirklich erleuchtet bist, dann kannst du alles im Universum wahrnehmen, bist gleichzeitig an jedem Ort. Du hingegen kannst wahrscheinlich mir noch nicht mal die Anzahl der Haare auf deinem Kopf nennen." Er schloss den Satz sehr selbstzufrieden ab, denn vor genau dieselbe Sackgasse hatte ihn mal sein Meister gestellt.
"Ich kann haargenau jedes einzelne Haar auf meinem und auf deinem Kopf spüren, es wahrnehmen und sowohl von innen wie von außen betrachten - jedes einzelne und alle zusammen, jedoch spielt die Anzahl in dieser Dimension keine Rolle. Wenn du jedes einzelne Haar wahrnehmen kannst, dann befindest du dich dort, wo menschliche Maßstäbe keine Rolle mehr spielen. Deine Aussage verrät also, wie tief du noch im menschlichen Verständnis steckst:"
04.08.2024
Auszug aus meinem Roman "Der gemeine Mensch", Kapitel 26, Das einzig vorstellbare Leben:
Ausgeatmet und vergessen wieder einzuatmen, eingeatmet mit der Hast vergessen zu haben, dass Atmen nur zum Teil von alleine passiert. Atmen ist wie leben, eigentlich läuft es von alleine, aber wenn man vergisst es zu tun, hört es auf...
04.08.2024
Es passt sich, in der Natur, im Kosmos, alles passt sich ein - in das Gesamte. Harmonie ist nicht positiv zu bewerten. Harmonie passt sich.
01.08.2024
..."Eine Antwort muss spürbar sein, ansonsten war die Frage danach nur heiße Luft." Ich schaute noch nicht mal zu ihm rüber, denn ich wusste, dass dieser Satz ihm stinken würde. Er bedeutete nämlich, dass wir ab jetzt entweder Nägel mit Köpfen machen oder das endlos-nichtige Gerede beenden, das von Dingen handelte, die niemals passieren würden. Diese Luftverschwendung war in Wahrheit nichts anderes als der Versuch, das, was man tun sollte, nicht zu tun....
31.07.2024
Wenn man die Ohren ein bisschen zusammenkneift und sie ein klein wenig unscharf stellt, dann hören sich die Hühner des Nachbarn wie Möwen an. Die Autos, die ab und zu die Straße langsam entlang streifen, klingen wie eine sanfte Brandung. Der Himmel ist eh unerhört blau und das Wetter könnte nicht besser sein. Also was?!X Natürlich ist dort, wohin mich meine Sehnsucht lenkt ein echter Strand, mit echten Möwen und einer Brandung, die Meereswellen und nicht vorbeifahrende Autos in meine Ohren spülen. Es gibt auch kein Aber. Doch ich habe Möwen gehört und musste mich dafür noch nicht mal richtig anstrengen. Ich hab mich dabei ertappt, dass die Hühner meines Nachbarn sich wie Möwen angehört haben...
30.07.2024
Ein vollmundiger Hochsommer. Lebendigste Frische - am Morgen. Wehende Stille - am Tag und ein angenehm warmes Sich-Verabschieden der Sonne - in den August hinein.
30.07.2024
Vor mir, der glühende, fast brennende Weg. Eine Straße, die beinahe platzt vor Glut. Hinter mir - kein Weg zurück. Wenn ich nach vorne schaue, drückt es mich aus voller Kraft voran, ohne viel nachzudenken, weil ich weiß, dass ich es kann und weil ich spüre, dass es klappt.
23.07.2024
Schicksal - im selbstgemachten Chaos, auf den Wogen der Welt - stets der Steuermann.
21.07.2024
...oh doch, es gibt vieles aus der Kindheit, an das ich mich gerne erinnere. Meist sind es Momente des Beisichseins, der Ruhe und Umsicht. Der Raum um mich und ich darin, in ziemlichem Einklang. Episoden, in denen ich draußen bin, die Sonne spüre und der Himmel so sehr auf mich einwirkt, dass Himmel und Raum sich wie eine wohlige Decke um mich legen und sich über die Augen bis unter meine Haut wohlwollend einprägen. Ich erkenne diese Momente heute noch. Sie sind wie damals, wenn der Himmel ein einziges, sonnendurchtränktes, warmes Blau ist, das an einen hochsommerlichen Sonntag erinnert, an dem das Rauschen der Blätter die friedlichste Ruhe und die sorgloseste Zuversicht manifest werden lässt.
19.07.2024
Я больше не знаю, как быть слабым.





