04.10.2024

Nach zwanzig Jahren Gefängnis, Isolation und überwiegender Einzelhaft war fast nichts mehr da vom alten Ich. Eine kaum greifbare Erinnerung an jemanden, der nach dieser Tortur noch weniger vorhanden war, als die ätherische Substanz eines Gedankens, ein Trugbild, das ebenso auch eine wirre Phantasie hätte sein können. Trotzdem, entschloss er sich für das kaum noch vorhandene alte Ich. Er griff danach und setzte es ganz schnell in sich wieder ein, wie einen Schlussstein, der den gesamten Bogen hält, ihm seine Kraft und Langlebigkeit verleiht. Niemand würde ihm diese zwanzig Jahre Gefängnis, die ihn in einen Halbtoten verwandelt hatten, je anmerken. Mit einem einzigen Wimpernschlag liess er diese Zeit einfach verschwinden und kam heraus als der, der er schon immer gewesen ist.

Die Strafe war abgesessen. So etwas würde ihn nie wieder ereilen. Das war karmisch geregelt. Die Tür fiel hinter ihm zu und nur der Staub spielte sein funkelndes Spiel in den paar Sonnenstrahlen, die sich durch die Gitterstäbe hineingeschlichen hatten und die Zelle in eine etwas hellere Zelle verwandelten.

29.09.2024

"Das Gute ist immer stärker, auch wenn das Böse meist siegt." Es war ein wirklich nachdenklicher Moment, in dem ihm selbst die Aussagekraft dessen, was er gerade geäußert hatte, kaum auffiel. Doch die Stille im Saal verdeutlichte, dass nun ein Postulat im Raum stand, mit dessen Wucht alle was anfangen konnten, obwohl nicht jeder auf Anhieb derselben Ansicht sein würde.

25.09.2024

Das ist echter Herbst. Schwerer, frischer Nebel, über dunklem Grün. Graue Dämmerung und ein sich weit entfernt versteckt haltendes, letztes Licht, das nichts mehr gemein hat mit der Sonne, sondern mehr, viel mehr dem Hauch einer schwindenden Hoffnung auf Wärme gleicht. So muss ein Herbst sein, untrüglich-schwer und hoffnungslos, auf dass der Winter Einzug halte und auch den letzten Hauch verbliebener Hoffnung auf Gnade auslösche, damit die letzte noch vorhandene Barmherzigkeit, die Herzen derer erwärmen kann, die noch so viel Lebenskraft haben, daß sie und ihre Liebsten den nächsten Frühling erleben können.

25.09.2024

Die Stadt erwacht, sobald es dunkel wird und ein leichter Regenschauer ihre Pflastersteine und Gehwege mit feuchten, filmreifen Farbtupfern besprenkelt. Eine kunstvoll verzerrte Spiegelwelt zu Füßen all derer, die diese Bühne nun betreten. Laternen und ein alter, armer Saxophonspieler klingen gemeinsam die Melodie dieser neuen, täglichen Episode an. Ein Gemälde, verfeinert mit dem Olfaktotum des Stadtlebens.

25.09.2024

Hast du schon mal Frösche beobachtet, die in der kleinen mit Regenwasser gefüllten Plastikwanne, die in deinem Garten eingebuddelt ist, leben - zusammen mit deinem Kater, in der Nacht?!X Wenn nicht, dann solltest du das dringend nachholen. Dein Kater freut sich darüber, auch wenn er etwas verwundert sein wird. Der Frosch fühlt sich bestimmt unwohl dabei, doch welch ein Augenblick der ungewöhnlichen Vertrautheit zwischen dir, deinem Kater, der Nacht und dem Garten, zusammen mit dem Frosch und der kleinen Plastikwanne. Es mag nicht nur ungewohnt anmuten, es ist, ein deutlicher Perspektivwechsel, ein Abrücken vom gewohnten Blick aufs eigene Leben. Doch genau dieser Augenblick ist so dermaßen normal, dass er zu Anfang im wahrsten Sinne ver-rückt daherkommt.

08.09.2024

It`s not dark out there. We just can`t see properly. Our eyes are limited, so that we can only guess and imagine what there might be, out there, right in front of our eyes. We think that the night is dark. It is not! The night is darker, but it`s not dark. Blinded by our own eyes, trapped into believing, that the space around us is as dark as we see it, we live in a dark universe, of which we have no clue how bright it might really be...

07.09.2024

Ich hab die Wäsche im Sternenlicht hängen lassen. Sie hat sich vollgesaugt mit der Frische des sternklaren Nachthimmels. Wenn ich sie nun trage, fühlt sie sich anders an und ich fühle mich auch anders. Das Sternenlicht trocknet die Wäsche anders als das Sonnenlicht. Es trocknet sie nicht aus, es trocknet sie mit der Dunkelheit des Firmaments und mit dem Kühl der darüber versprenkelten, kleinen Sternenlichter. Magie, die sich nun in meiner Wäsche breitmacht. Magie in einer solchen Trivialität.

07.09.2024

Man kann nicht aufhören zu existieren, wenn man existiert. Es existiert kein Nichts, es gibt nur die Existenz, bloß in unterschiedlichen Formen. Wenn du existierst, ist das die Garantie dafür, dass du immer existieren wirst. Wenn du nicht existierst, dann wirst du auch nie existieren. Es gibt auch kein Jenseits, es gibt nur das Diesseits. Geist, Materie, was auch immer, existieren auf dieser Seite der Existenz, in der Existenz. Also, das ist doch mal `ne Erkenntnis. Und wenn du das erkannt hast, dann stellt sich die philosophischste Frage aller Fragen gar nicht mehr, nämlich: warum will die Existenz existieren, warum hat sie so eine Angst vor ihrer Nichtexistenz?!X Sie hat keine Angst und sie will auch nicht existieren. Sie existiert und will in diesem Zustand, den sie nicht loswerden kann, einfach nur das Beste für sich, denn sie kann ja nicht aufhören zu sein, daher will sie sein, so gut es eben möglich ist.

Es existiert an einem der Zivilisation unbekannten Ort, ein wunderschöner, unberührter Teich. Sauber und lichtdurchflutet leben alle Wesen darin in einer perfekten Harmonie und Balance. Alles passt zusammen und läuft. Natürliche Gesetze greifen gesetzmäßig ineinander. Neues entsteht, wird und vergeht wieder, nur wissen diejenigen, die sich über den Sinn und die Existenz Gedanken machen von diesem Teich nichts. Ist dieser Teich und alles darin Enthaltene somit sinnlos?!X Vielleicht ist gerade in diesem Teich das Prinzip des Lebens so existent wie sonst nirgends, nur weiss niemand davon! Solche Teiche gibt`s! Und solche Teiche verdeutlichen, dass die Existenz einfach ist, denn in diesem Teich läuft`s.

05.09.2024

...doch der Himmel steht! Ich laufe, der Boden bewegt sich unter meinen Füßen. Ich kann meinen Kopf links und rechts, nach oben und nach unten drehen, aber soweit das Auge reicht, das gesamte Blickfeld, das aus der Weite des Himmels besteht, es rührt sich nicht von der Stelle.

Ein riesiger, unsichtbarer Dom aus sonnenuntergangsdurchfluteter Spätsommerluft, nur am Horizont eine leichte, gezackte Linie, Nadelwälder, die ein paar Hügel bedecken. Doch das alles ist so weit von mir entfernt, dass, egal wie ich meinen Kopf drehe, die Himmelskuppel einfach nur steht!

03.09.2024

Vier einfache Menschen. Zwei Söhne, ihre Mutter und der Vater. Drei eiserne Speere und eine alte, listige Kreatur, einem feisten, großen Wurm gleich, so groß wie ein Wildschwein, so stark wie ein Elefant und so hässlich und fies wie man nur sein kann. Gestellt und reuelos mit den Speeren durchbohrt, mitten durch die vielen Zahnreihen und in seinen Leib. Ein uralter Parasit mit einer Armee an Helfern, Untergebenen und Mitläufern, gegen nur vier einfache Menschen mit klarem Gemüt. Unterschätzt und völlig falsch eingeschätzt. In letzter Instanz tödlich und gerecht. Es dauert noch ein wenig, bis diese Kreatur vollkommen entkräftet ist und aufgibt. Doch die vier halten Wache, denn das Spiel ist vorbei.

25.08.2024

Das war der Gang eines alten Mannes. Eines müden Mannes, denn wenn ein Mann müde ist, ist er alt. Es waren kurze Schritte. Die Fußspitzen recht weit nach außen gespreizt, begleitet von schnellen Armbewegungen. Doch das deutlichste Anzeichen war das bremsende Gefühl seines Torsos. Nein, er hatte keine Wampe, doch sein Bauch fühlte sich wie eine schwere, unbewegliche Mitte an, ein massiver, hölzerner Elefantenfuß, der für seine Beine schwer zu tragen war und dessen Gewicht er versuchte mit hastiger Armwedelei auszugleichen, in der Hoffnung, dass das keiner merkt.

24.08.2024

Er stand vor diesem Tempel in Indien und wusste mit Indien nichts anzufangen. Es war nicht seine Welt. Doch der Guide, der ihn hierhergeführt hatte beteuerte noch immer, dass dies genau die Stätte sei, die ihm zu Ehren errichtet worden war. In seinem letzten Leben habe er vielen Menschen geholfen und deshalb wurde dieser Tempel gebaut. Selbst sein Grab, sein alter Körper seien da drin.

Nun beteten all diese Menschen also den toten Körper eines Geistes an, der sich lebendig in ihrer Nähe befand und keiner merkte etwas. "Das war absurd und gleichzeitig doch auch ein Beweis für die esoterische Blindheit der Betenden", dachte er sich. Ihm war nicht danach diesen Menschen zu helfen, oder tiefer in dieses Thema einzusteigen. Es war einfach eine skurrile Situation, wie eine Wachversion eines Traums im Traum. Eigentlich gab es rein faktisch gesehen gar keinen Unterschied dazu, außer, dass wir Träume für nicht real halten.

22.08.2024

Viele von uns freuen sich auf eine Lebensaufgabe, und dann kommt die Schule, zuvor noch der Kindergarten. Nicht immer führt dies zum Absterben jeglicher Vorfreude auf etwas, das sich wie eine Berufung statt wie ein Job anfühlen könnte. Nicht jeder will das auch; viele fühlen sich wohl in dem, was da ist, aber oft genug bleibt ein bitterer Frust zurück bei denen, die bereit gewesen wären, etwas mit mehr Elan und Hingabe zu machen. Nicht immer ist die Welt und alle anderen schuld am Misslingen der Umsetzung solcher Vorhaben. Doch es ist, so scheint mir, nicht genug Platz, für etwas, das ein bisschen außer der Reihe tanzt und vielleicht gerade deshalb das Potenzial hat das zu sein, was es wirklich braucht. Ich hab meine Zeit jedenfalls abgesessen.

21.08.2024

"Ich hab alles gegeben, hab mein Leben dieser Sache gewidmet und hab mein eigenes Leben in den Schatten gestellt, hab also kein Leben gehabt!... Nur Pflichten und Sorgen - fremder Leute Pflichten und fremder Leute Sorgen." Er sah wirklich bedauernswert und nichtig aus und er war durchdrungen vom Glauben an seine Misere, das war ihm nicht nur anzusehen, seine ganze Erscheinung strahlte diese Haltung deutlich aus. Doch was er nicht wusste, war, dass direkt neben ihm, nicht nur zum Greifen nah, sondern ihn förmlich umschließend, sich die andere Wahrheit und die andere Welt befanden. Die, in der er das Glück hatte, eine so intensive Lebensaufgabe gehabt zu haben, dass die, die ohne irgendeine Mission und sinnvoll erscheinende Aufgabe durchs Leben gegangen waren, alles dafür gegeben hätten, auch nur einen Teil seiner Belastung gehabt zu haben, bloß um wenigstens ein bisschen Sinn in ihrem täglichen Dasein verspüren zu dürfen. Scharf getrennt durch den festen Glauben und die durchaus nachvollziehbaren Folgen seiner Belastungen, blieb es jedoch unsichtbar, das Spiegelbild des Mannes, der so viel bewegt und geschafft hatte. Weg vom Boden, die Augen auf die eigene Augenhöhe, dieser Blick hätte schon genügt, um einen Anfang zu machen...

20.08.2024

Zum ersten Mal hat der Mond mal nicht bös auf mich eingewirkt. Sonst war er immer schwer und nicht gut. Ich nehm mich in Acht vor dem Mond, weil er meiner Meinung nach Leben bringt, aber auch Leben mitnimmt, so zumindest hab ich es im Lauf der Zeit gelernt zu empfinden. Doch diesmal war ich richtig gut drauf, auf- aber nicht überdreht. Was wohl los ist?!X Ob sich was verändert hat?!X

20.08.2024

Alles, was ich mir ausgemalt hatte, dass es passieren würde... Alles, was ich fürchtete, dass es eintritt... Phantasien von Dingen und die Ängste davor... - ...ist alles nicht passiert. Stattdessen sind so viele Sachen passiert, die ich gar nicht hab kommen sehen. Immer wieder ist das so. Immer wieder plane ich meine Ängste und es kommt alles ganz anders.

20.08.2024

Als er sich von seiner Melancholie verabschiedete, merkte er, dass er es wohl richtig angegangen war, denn, und das war das Eigenartige daran, es fiel ihm schwer sich von ihr zu verabschieden. Die Empfindsamkeit dieser Stimmung war ihm ans Herz gewachsen. Er würde etwas aufgeben, das, trotz des Gefühls von Tragik, Bitterkeit und des unausweichlichen Beigeschmacks von Tränen, sein Herz immer wieder erwärmt hatte.

17.08.2024

Die Wahrheit ist, dass es kein Entrinnen gibt. Doch diese Unentrinnbarkeit kann man mitgestalten. Diese Wahrheit war zwar eine echte Einsicht, doch sie betrübte und ermunterte ihn zugleich. Er dachte sich: all die, die das ewige Leben zu erreichen suchen sind dann doch völlig auf dem Holzweg, drehen sich im Kreis, oder noch schlimmer: stehen auf der Stelle und merken nicht, dass sie..., dass sie..., Ihm fehlte das passende Ende zu diesem Gedanken und gleichzeitig wurde ihm unwohl, denn die Angst irgendwann mal zu sterben wurde urplötzlich abgelöst von dem Gedanken, dass es niemals endet...

17.08.2024

Oh, das Paradies, muss dauernd in Schuss gehalten werden, sonst wuchert es aus, zu einem Dschungel. Nichts gegen den Dschungel, es lässt sich trefflich leben im Jungle, doch ein Garten muss gepflegt werden und während man die Natur darin kultiviert, kultiviert man auch sein eigenes Wesen. Wem die Gesetze des Dschungels nicht passen, der muss sich eben den Gesetzen des Paradies unterwerfen, so denn er darin sein möchte.

17.08.2024

Nüchtern, ist das beste Druff, das es gibt. Nüchtern ist der heftigste Rausch - ungefiltert, voll in die Fresse. Jede erdenkliche Droge mildert diesen Rausch ab, macht ihn erträglicher. Nicht jeder verträgt das Nüchternsein. Nüchternsein ist nicht für jeden, deshalb nehmen viele Drogen, um ein bisschen runterzukommen von diesem Trip.

16.08.2024

Sein Schatten, der Schatten seines Kopfes und seines Oberkörpers. Er sah so interessant und ungewohnt aus. Er war kein neugieriger Mensch, doch der Anblick seines eigenen Schattens in dieser Pose machte ihn ungewohnt neugierig. Es war so viel darin zu sehen und zu verstehen. Als sei es der Schatten eines anderen Menschen, den man gut beobachten und von dem man sich in Ruhe ein Bild machen kann. Vieles war ungewohnt klar. Der Schatten selbst war ungewohnt und doch so verständlich.

16.08.2024

Der vermeintlich schöne, gar edle Klang des Ausdrucks "Freier Wille", hat wenig gemein mit dem Gewicht und Potenzial seiner Bedeutung. Der sogenannte Freie Wille ist vielmehr die Möglichkeit und in vielen Fällen sogar die Pflicht, sein Hirn und sein Herz einzuschalten und mehr zu sein, als ein passives Element von Abläufen.

15.08.2024

Manchmal, ist es wichtig, um eine Antwort zu erhalten, nicht die Frage zu stellen, sondern sie gestellt zu bekommen. Huhhh;-)

15.08.2024

...außerdem tut es gut mit sich selbst zurecht zu kommen. Selbstdisziplin, Selbstreflexion, Selbstbewusstsein! Kein Narzissmus, keine Krankhaftigkeit - eine gesunde Haltung zur Welt. "Erkenne Dich selbst!" - ist nicht! Nähere Dich dieser Erkenntnis an - ja, ist drin!

15.08.2024

Keine Sorge, wir alle leben, die Guten, die Bösen, die Lebensfrohen und die Lebensmüden. Alle leben wir auf die ein oder andere Weise, und wir alle versuchen es. Es gibt niemanden unter den Lebenden, der nicht lebt, und wenn man jemandem den Vorwurf macht, er würde nicht leben, dann meint man etwas Bestimmtes. Man meint eine passive, oder schlimmstenfalls eine destruktive Lebensart. Doch wer lebt, lebt. Was er mit dem Leben anstellt, kann bisweilen aus der Sicht anderer nicht immer lebenswert erscheinen. Tote unter den Lebenden, gibt es jedoch nicht...

13.08.2024

Gelbe Rinde, obwohl sie eigentlich grün ist. Gelbe Blätter... So etwas muss man gesehen und das Gesehene einfach zugelassen haben. Einfach in sich hineingelassen haben, ohne sich bei dem Betrachten dieses Schauspiels gedacht zu haben, dass die Rinde eigentlich grün ist. Ja, sie ist grün, aber eben war sie gelb. Dieses Gelb überhaupt zu bemerken, ist durchaus eine Leistung für sich, denn nun ja, eigentlich ist die Rinde ja grün, genau wie die Blätter.

12.08.2024

Durchs Leben gemogelt?!X Nein - ganz klar nein! Durch das Konstrukt der menschlichen Kultur?!X Ja - auf jeden Fall. Durchs Menschsein?!X Oh nein - alles versucht, was geht. Und?!X Ja... - ...am vorläufigen Ende kann das Fazit durchaus lauten: es ist anstrengend.

10.08.2024

Das Dauernd-Gute. Ja... - ...nett, edel und wichtig. Das sich Gegenseitig-Bedingende, ein Naturprinzip. Je mehr Gutes, desto mehr... - ...Gegenteiliges. Nicht immer verhält es sich so streng proportional, auch wenn es manchmal so erscheint. Und was ist gut?!X Unstreitbar gibt es Gutes. Was es aber nicht gibt, ist, dass es nur das eine bzw. nur das andere gibt. Am Ende gibt es nichts Gutes, außer man tut es.

08.08.2024

Dieser eine Stern, der mindestens dreimal pro Sekunde seine Farbe wechselt und immerzu, ununterbrochen funkelt in Rot, Orange, Blau und Grün. Ihr kennt ihn bestimmt! Jeder kennt ihn, und es gibt eine Unmenge Theorien zu seinem Funkeln, doch ich glaub` keine davon. Und wenn dann noch eine Sternschnuppe genau durch mein Blickfeld rast, als ich mir dieses Funkeln anschaue, was tatsächlich gerade in echt passiert ist, dann bleibt das nächtliche Firmament doch das Wunder, das es vorgibt zu sein - zumindest ein wenig davon.

08.08.2024

Mit einer Brust, randvoll mit Sorgen schloss er seine Augen und entglitt. Ja, es hätte Gott weiß was passieren können - eines der Kinder hätte sich selbst oder einem anderen Kind was tun können. Jemand Fremdes hätte den eingespielten Tag durcheinander bringen und ins Chaos stürzen können. Ein Unfall, ein Vorfall, etwas richtig, richtig Ernstes... Es war ihm nicht egal. Er hätte gegen die Müdigkeit auch noch durchaus ankämpfen können, wie schon eine Million Mal davor. Es war einfach an der Zeit, die Augen für einige Momente zu schließen, einzuschlafen, die Ruhe siegen zu lassen, um mit dem anderen Teil der Welt Frieden zu schließen...

07.08.2024

Abgetaucht ins Raw der geistigen Dynamik. Aufgetaucht mit dem Wunsch auf Dinge, schöne Dinge und auf Sachen, schöne Dinge und schöne Sachen, die man anfassen und an denen man sich erfreuen kann, die man gerne als seins betrachtet, weil sie einem Freude bringen.

Wer`s nicht braucht - fein. Wer es aber mag?!X Ein Materialist - im negativsten Sinne?!X Ein Verräter des Geistigen?!X Ein Kätzer?!X

Kompliment an die, die sich das Konzept des Immateriellen in einer Welt, die nur zum Teil aus Geist besteht, ausgedacht und all denen übergestülpt haben, von denen sie materiell zu profitieren versuchen.

Lust auf Dinge?!X Lust auf Sachen?!X Macht Lust auf Leben!

05.08.2024

In vielen Fällen bräuchte es bloß eine Änderung der Einstellung zu dem, was es bereits gibt, und schon könnte das, was ist, im Prinzip bleiben und somit auch den Nutzen verbreiten, den es potentiell birgt. Und ja, im Prinzip wird es auch so gemacht, nur das, mit dem Nutzen ist so eine Sache, denn der wird gerne für sich und nur für sich beansprucht. Doch genau darin liegt die Kunst mit der Einstellung zu den Dingen...

05.08.2024

Und der listige Mönch sagte: "Wenn du wirklich erleuchtet bist, dann kannst du alles im Universum wahrnehmen, bist gleichzeitig an jedem Ort. Du hingegen kannst wahrscheinlich mir noch nicht mal die Anzahl der Haare auf deinem Kopf nennen." Er schloss den Satz sehr selbstzufrieden ab, denn vor genau dieselbe Sackgasse hatte ihn mal sein Meister gestellt.

"Ich kann haargenau jedes einzelne Haar auf meinem und auf deinem Kopf spüren, es wahrnehmen und sowohl von innen wie von außen betrachten - jedes einzelne und alle zusammen, jedoch spielt die Anzahl in dieser Dimension keine Rolle. Wenn du jedes einzelne Haar wahrnehmen kannst, dann befindest du dich dort, wo menschliche Maßstäbe keine Rolle mehr spielen. Deine Aussage verrät also, wie tief du noch im menschlichen Verständnis steckst:"

04.08.2024

Auszug aus meinem Roman "Der gemeine Mensch", Kapitel 26, Das einzig vorstellbare Leben:

Ausgeatmet und vergessen wieder einzuatmen, eingeatmet mit der Hast vergessen zu haben, dass Atmen nur zum Teil von alleine passiert. Atmen ist wie leben, eigentlich läuft es von alleine, aber wenn man vergisst es zu tun, hört es auf...

04.08.2024

Es passt sich, in der Natur, im Kosmos, alles passt sich ein - in das Gesamte. Harmonie ist nicht positiv zu bewerten. Harmonie passt sich.

01.08.2024

..."Eine Antwort muss spürbar sein, ansonsten war die Frage danach nur heiße Luft." Ich schaute noch nicht mal zu ihm rüber, denn ich wusste, dass dieser Satz ihm stinken würde. Er bedeutete nämlich, dass wir ab jetzt entweder Nägel mit Köpfen machen oder das endlos-nichtige Gerede beenden, das von Dingen handelte, die niemals passieren würden. Diese Luftverschwendung war in Wahrheit nichts anderes als der Versuch, das, was man tun sollte, nicht zu tun....

31.07.2024

Wenn man die Ohren ein bisschen zusammenkneift und sie ein klein wenig unscharf stellt, dann hören sich die Hühner des Nachbarn wie Möwen an. Die Autos, die ab und zu die Straße langsam entlang streifen, klingen wie eine sanfte Brandung. Der Himmel ist eh unerhört blau und das Wetter könnte nicht besser sein. Also was?!X Natürlich ist dort, wohin mich meine Sehnsucht lenkt ein echter Strand, mit echten Möwen und einer Brandung, die Meereswellen und nicht vorbeifahrende Autos in meine Ohren spülen. Es gibt auch kein Aber. Doch ich habe Möwen gehört und musste mich dafür noch nicht mal richtig anstrengen. Ich hab mich dabei ertappt, dass die Hühner meines Nachbarn sich wie Möwen angehört haben...

30.07.2024

Ein vollmundiger Hochsommer. Lebendigste Frische - am Morgen. Wehende Stille - am Tag und ein angenehm warmes Sich-Verabschieden der Sonne - in den August hinein.

30.07.2024

Vor mir, der glühende, fast brennende Weg. Eine Straße, die beinahe platzt vor Glut. Hinter mir - kein Weg zurück. Wenn ich nach vorne schaue, drückt es mich aus voller Kraft voran, ohne viel nachzudenken, weil ich weiß, dass ich es kann und weil ich spüre, dass es klappt.

23.07.2024

Schicksal - im selbstgemachten Chaos, auf den Wogen der Welt - stets der Steuermann.

21.07.2024

...oh doch, es gibt vieles aus der Kindheit, an das ich mich gerne erinnere. Meist sind es Momente des Beisichseins, der Ruhe und Umsicht. Der Raum um mich und ich darin, in ziemlichem Einklang. Episoden, in denen ich draußen bin, die Sonne spüre und der Himmel so sehr auf mich einwirkt, dass Himmel und Raum sich wie eine wohlige Decke um mich legen und sich über die Augen bis unter meine Haut wohlwollend einprägen. Ich erkenne diese Momente heute noch. Sie sind wie damals, wenn der Himmel ein einziges, sonnendurchtränktes, warmes Blau ist, das an einen hochsommerlichen Sonntag erinnert, an dem das Rauschen der Blätter die friedlichste Ruhe und die sorgloseste Zuversicht manifest werden lässt.

19.07.2024

Я больше не знаю, как быть слабым.