Der gemeine Mensch - ein Überblick
Ein erwachsener Mensch ändert unbewusst sein Leben, getrieben von einem inneren Verlangen, die vermeintliche Sicherheit seiner Existenz auf die Probe zu stellen. Er beginnt klein, indem er "einfach" seine Gewohnheiten zu ändern versucht. Es funktioniert und er lernt sogar zu fliegen. Doch da das Fliegen sehr ungewöhnlich ist und mehr Vorstellungskraft erfordert, als er es sich in diesem Moment eingestehen kann, stürzt er ab. Der Ozean fängt ihn auf und spült ihn an einem unbekannten Strand an – ohne Erinnerung.
Es ist kalt und feucht dort, aber das Schwierigste an dieser neuen Geburt ist, nicht zu wissen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, obwohl man wie ein Mensch aussieht. Ein völlig neuer Anfang und das Verlangen zu verstehen, wie man es schaffen könnte dazuzugehören. Es wird sehr schnell klar, dass der Kontrast zwischen dem gesamten Spektrum menschlicher Wahrnehmung und den Regeln menschlicher Interaktion enorm ist.
Der nächste Schritt führt in die Großstadt La Mirada Azul. Eine Zeit des Betrachtens und Beobachtens beginnt. Eine Zeit des Unverständnisses, bis der namenlose Protagonist ein kleines Neugeborenes findet, das irgendwo am Stadtrand ausgesetzt wurde. Er nimmt es an und kümmert sich um ihn. Die veränderte Situation zwingt ihn, tiefer in die Stadt einzutauchen und zu versuchen, sein tägliches Leben so zu führen, wie es andere Menschen tun. Die Versuche sind voller Misserfolge, bis ihm eine Studentin begegnet, die sich seiner annimmt. Sie heißt Frida und auch für sie ist es ein Versuch ihren Lebensimpulsen zu folgen, anstatt gehorsam langweiligen, vorgegebenen Pfaden zu folgen. Endlich ein Hauch vom Beginn einer angenehmen Zeit – für Frida und den Namenlosen. Jedoch zerstören bald zwei Polizisten die Idylle, indem sie Anschwärzungen rechtschaffener Bürger nachgehen. Yawala, der inzwischen seinen Namen aus der ihn umgebenden Welt und ihren Melodien herausgehört hat, wird während seines Verhörs auf der Polizeiwache unbemerkt eine Flüssigkeit verabreicht, die es ermöglicht, ihn zu verfolgen.
Ein neuer Stadtteil – eine neue Lebensphase. Durch einen glücklichen Zufall finden Yawala und der Findling Sunny bei Albrecht, einem alten Kunsthändler und Kunstliebhaber mit tragischer Vergangenheit, Zuflucht. Ein halblegales Dasein beginnt, wobei diese Lebensart für alle drei von Vorteil ist. Doch die Welt in Gestalt von Jane, einer enttäuschten Polizistin, die Yawala die nachverfolgbare Substanz verabreicht hat, will keinen Frieden, und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem sich zeigt, dass Schicksale manchmal unwillkürlich miteinander verflochten sind.
Fridas Vater ist stellvertretender Polizeichef der Stadt mit hohen moralischen Ansprüchen. Als er erfährt, dass Yawala und seine Tochter sich kennen, will er Yawala helfen. Dazu verbündet er sich mit einem einflussreichen Geschäftsmann der Stadt, der um jeden Preis seine Privatsphäre schützen möchte. Frida, ihr Vater und der Geschäftsmann planen, Yawala zu helfen, als die Stadt durch das stärkste jemals registrierte Erdbeben vollständig zerstört wird. Große Tragik in vielerlei Hinsicht macht sich breit. Albrecht rät Yawala, die Gelegenheit zu nutzen und sich bei den Behörden unter dem Vorwand eines Gedächtnisverlustes durch das Erdbeben offiziell registrieren zu lassen. Alles gelingt, und Yawala kann zum zweiten Mal ein neues Leben mit Sunny beginnen, ein Leben, das er seit seinem Absturz in den Ozean sich erhofft hat – als einer von ihnen, als echter, offizieller Mensch.
Die Wissenschaft interessiert sich für ihn, da er eine seltene Eigenschaft besitzt, die zunächst den Folgen des Erdbebens zugeschrieben wurde. Doch bald stellt sich heraus, dass Yawala von Natur aus über ein erweitertes Wahrnehmungsvermögen verfügt, das es ihm ermöglicht, sowohl die reale als auch die sogenannte Traumwelt gleichzeitig wahrzunehmen. Margit, die Wissenschaftlerin, die ihn untersucht, ist jedoch in ihrer Wahrnehmung das völlige Gegenteil. Sie ist wenig empfänglich für die spirituelle Welt. In Tokvayo, der Stadt, in der sie sich nun alle befinden, gibt es eine natürliche Droge, die als Tor zur Geisterwelt gilt. Eines Tages kommt Yawala der Gedanke, dass Margit diese Droge nehmen sollte, um endlich die Welt zu erleben, die sie ihr ganzes Leben lang wissenschaftlich zu beweisen versucht. Der Versuch ist erfolgreich, aber mit unerwarteten Folgen für Yawala. Margit erkennt die Einsamkeit, die Yawala umgibt und noch viel mehr. Daraufhin entschließt sich Yawala die Stadt zu verlassen und Margit wendet sich der Geisterwelt zu.
Auf der Suche nach einer Verbindung zwischen seinem inneren Selbst und der äußeren Welt beginnt Yawala ein gewöhnliches Leben weiter nördlich. Während langer Spaziergänge an einem Strand, der die Außenwelt mit seinen inneren Landschaften zu verbinden scheint, entdeckt er Fragmente seines Wesens, fügt alles zusammen und erkennt erst mit Sunnys Hilfe, wie wichtig es ist, sich der Dynamik der Welt zu stellen. Er entdeckt die Leichtigkeit, die notwendig ist, um nicht ständig von der Welt erdrückt zu werden, und findet schließlich einen Weg, mit dem, was gemeinhin als Geschenk des Lebens bezeichnet wird, fertig zu werden.
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